Vor der eigenen Haustür zu kehren, bedeutet in Arnis gleichzeitig mit den vorbeischlendernden Touristen zu schnacken. Jeder zweite fragt nach der zzt. stillgelegten Fähre, mal aus Interesse, mal aus heller Not, wenn man mit seinem Fahrrad die abkürzende Tour über die Schlei eingeplant hatte. Und es gibt sie – potztausend – die neue Nachricht: Verhandlungen (sind immer gut und meist das Ende vom Anfang oder umgekehrt) mit dem Missunder Fährbetreiber sind angeschoben! Abgehärtet durch die Misere Missunde II und Missunde III (= ein anderes im wahrsten Sinne des Wortes ausuferndes Thema!) traut er sich die Pacht-Übernahme der Arnisser Fähre zu! Hoffentlich vergeigt die Arnisser Obrigkeit es nicht, ist sich endlich mal einig und stellt nicht nur dem Tourismus, sondern auch den Arnissern selbst die bislang immer da gewesene Fluchtmöglichkeit in die große weite Welt wieder in Aussicht. Angepeilter Termin: Mitte 2025! Beobachten wir die Entwicklung mit Arnis-... äh Argusaugen!
Dem Garten sind solche menschlichen Probleme egal. Der buhlt eher mit herbstlichem Natureinsatz um die Vorherrschaft i. S. Schönheit. Der Frauenmantel ist nominiert (googlen Sie mal „Alchemilla vulgaris“ - Sie werden die Frauen in ihren Mänteln mit anderen Augen sehen!). Aber mein persönlicher Favorit ist das Spinnen-Netzwerk! Diese Filigranarbeit ist doch wirklich nicht zu toppen. "Die Arnisser, die spinnen?" Nein, nein, das besorgen die Spinnen schon selbst.
Im August-Blog noch thematisiert und jetzt – oh Schreck – ist die Zelle weg! Das Windtelefon vom Winde verweht? Die heile Welt in Arnis wackelt gehörig, Kriminalität hier bislang gleich Null und dann Übergriffigkeit an einer alten Telefonzelle? Angeblich beobachteten Zeugen, dass sie mittels Trecker und Baggerschaufel von dannen transportiert wurde. Also, sollte jemand in seiner Nachbarschaft plötzlich Telefonanschluss im Garten beobachten, bitte sofort beim hiesigen Bürgermeister melden, damit in Arnis die gewohnte Ruhe einkehrt, danke!
Ehe die ersten Herbststürme die reifen Äpfel vom Baum fetzten, wird die kostenlose Medizin („An apple a day keeps the doctor away“) schnell in Sicherheit gebracht. Vorratswirtschaft in hochwassergefährdeten Gebieten gehört zu unserem Überlebenstraining.
Bis zum Wintereinbruch genießen wir allerdings erst einmal noch wunderschöne Naturschauspiele über unserer Schlei... genießen Sie mit?
Der bevorstehende Oktober mit goldenen Sonnenstrahlen oder golden glänzenden Regentropfen? In vier Wochen wissen wir mehr. Bis dahin (danach natürlich auch nicht!) keine Grippe, kein Corona wünscht Ihnen
Ihre Renate Luth!
P.S.: Ein Hoch auf und herzlichen Dank an die Gästekreativität im September, denn die Fotos von Garten und Schlei wurden freundlicherweise beigesteuert von unseren Gästen Ehepaar Krüger, Bergkamen.