Arnis im Januar 2024

Es schneit, stürmt und regnet. Während die Spanier vertrocknen, weichen wir in Schleswig-Holstein auf.

 

Der Vorteil von Schnee: Die Landschaft sieht kitschig schön aus...

Der Nachteil von Regen: Man sieht, was im Frühjahr an Gartenarbeit auf einen zukommt...

Der Vorteil von Sturm: Die Arnisser vergessen ihre senile Bettflucht, bleiben gemütlich in ihren Bettchen liegen, vernachlässigen allerdings ihre im Sommer gelebte akribische Fürsorge für ihre Mülltonnen, die jetzt verwaist und mangels Füllmasse schief, quer und liegend die Lange Straße säumen, Windspielen ausgesetzt.

 

Januar-Depressionen werden befeuert durch Negativ-Schleiboten-News: Der Obsthof Stubbe an der Südseite der Brücke Lindaunis krankt an Insolvenz. Vielen Gästen als notwendige Energie-Aufladestation in Form von superleckeren Torten nach langen Radtouren bekannt, ist auch dieses Schlei-Juwel nur noch Erinnerung. Corona und die unendliche Geschichte des Lindaunis-Brückenbaus waren zu viel und Gäste zu wenig. Sehr bedauerlich. Ad hoc würden wir die Neujahrsvorsätze des Kalorienzählens in die Schlei kippen, wenn wir durch Verzehr von Trümmertorte und Erdbeersahnekuchen die Insolvenz rückgängig machen könnten.

 

So, und während wir schon so vor uns hinkulinarisieren, kommt der nächste Januar-Hammer: Die ersten Restaurants strafen Gäste ab, die ihre Tischreservierungen unentschuldigt nicht einhalten: 40,00 € pro Mundwerk! Was sich zunächst krass liest, ist aber letztendlich eine Reaktion auf nicht eingehaltene Verträge. Verträge sind dazu da, dass beide Partien ihre Bedingungen erfüllen. Das betroffene Restaurant öffnet seinen Gästen auch ihre Tür und lässt sie nicht hungrig am Kantstein stehen. Also, ich persönlich habe Verständnis dafür. Meine Gäste sind offensichtlich besser erzogen: Wenn begründete Absagen erforderlich wurden (wer verzichtet schon aus Jux und Tollerei auf seinen Urlaub?), so geschah es bislang immer zeitig und nicht auf den letzten Drücker.

 

Und dann wäre da noch die Arnisser Fähre: Seit 2023 dümpelt sie arbeitslos am Anleger vor sich hin. Logisch, es mangelt an den Finanzen. Immerhin erwacht auch der Kappelner Saisongeist, der urplötzlich feststellt, dass auch für ihn eine zusätzliche Schlei-Überquerung von Nutzen wäre, um von den Launen der eigenen Brücken-Diva unabhängiger zu werden. Holt man auch noch die Touristikunternehmen mit ins Boot, also auf die Fähre, dann wäre eine Kombi aller Interessenten doch  d i e  Lösung: Gemeinsam sind wir stark und wuppen die Finanzen! Vielleicht sollte man mit einem Gutachten über den technischen Fähr-Zustand beginnen? Gutachten hört sich immer gut an.

 

Der Februar steht bevor... vielleicht ruft er die Winterlinge und die ersten Schneeglöckchen auf ihre Plätze? Ach, das wäre schön!!

 

Schauen wir einmal, was die Natur so plant,

 

Ihre Renate Luth.