Arnis im November 2023

Verdächtig leise geht es derzeit in Arnis zu. Ruhe vor dem Sturm? Bitte nicht, der letzte steckt uns noch in den Gummistiefeln. Vielleicht nur der Weg zurück in die Normalität? Mit dem Slogan: „Total normal“ können wir leider nicht punkten, den hat sich die Krückau-Stadt Elmshorn schon gesichert. Außerdem: Was nie vorhanden war, kann nicht wieder hergestellt werden, denn an Arnis schieden sich schon immer die Geister. Egal, viel wichtiger: Die Lücke am Damm ist geschlossen, zumindest provisorisch. Das lässt die Halbinsulaner ruhiger schlafen.

Eine weitere Beruhigungspille: Die Gedenkstelle der Offa-Quelle, über deren Sage unser Familienmitglied und Heimatforscher Dr. Walter Luth in seinem Werk "Arnis - kleine Stadt mit großer Vergangenheit" forschte und berichtete, am Strandbad hat ebenfalls die Hochwasserfluten überstanden, was ebenso für ihre Erinnerungstafel gilt. Auch wenn die Quelle versandet ist, so besteht die immerwährende Hoffnung bei den Arnissern, dass sie eventuell doch mal wieder zu sprudeln beginnt. Dann natürlich mit Heilwasser und nicht – wie bisher – verkalktem Süßwasser. Damit wäre die Chance, dass unser Städtchen sein im Ortsschild amputiertes „Bad“ wieder anoperiert bekäme. Ja, Novemberträume sind erlaubt und lange nicht verglüht!


Auch auf unserem Grundstück ist Normalität eingekehrt. Damit der sturmflut-erprobte Strandkorb nicht unentwegt auf sein Schlei-Mysterium schauen muss, bekam er eine Zwangshaube übergestülpt und erholt sich hoffentlich bis zum saisonbedingten Arbeitseinsatz, denn auf physische Schäden kann er mit seiner durch das Hochwasser erhaltenen Mini-Schramme nicht pochen.

Ansonsten werfen die Arnisser ihre überschüssige Energie auf die Unterstützung des neuen Bäcker-Betreibers. Nicht auszudenken, würde auch dieser – wie seine Vorgänger - die Hände in das Mehl – hoppla - in den Schoß legen. Lieber schlemmen wir uns an Körnerbrötchen und leckerem Kuchen satt. Sogar montags, dienstags, mittwochs... Und damit gar nicht erst der Gedanke des Aufgebens aufkommt, haben wir mangels Arnisser Wechselstübchen schon mal das im Kaffeebecher jahrelang angesammelte Kleingeld zur Verfügung gestellt, ehe es dort vor sich hin geldert und womöglich eine neue Währung kommt. Jetzt trudeln wir langsam in Richtung Weihnachten. Heißen wir den Dezember herzlich willkommen,

 

bis dahin, Ihre Renate Luth.