Der diesjährige vom Winde verwehte Sommer kürt unseren eher beleidigt solo stehenden Strandkorb zum Sieger. Anstatt bislang überwiegend als maritime Garten-Deko sein Dasein zu fristen, wird er in diesem Jahr zur windschützenden Begehrlichkeit der Gäste erhoben. Tja, da beginnt dann sein Dilemma: ein Zweisitzer fasst – schon gar nicht im Abstandsjahr 2021 – gleichzeitig vier Quartiersgäste. Gott sei Dank haben unsere Urlauber weltmännisch/weltfraulich über den Arnisser Fischtellerrand geguckt: Strandtücher heißt das Reservierungszauberwort, gecovert aus Mallorca und anderen fernen Ländern, nach dem Motto: Der frühe Gang besetzt die Bank...äh...den Korb.
So leer wie der Strandkorb auf dem Foto oben war es übrigens nicht auf dem Arnisser Strandfest: Endlich wieder Live-Musik, endlich mehr als zwei Menschen und endlich Flens und Bratwurst. Das kleine Übel, dass der Wind den Senf von den Papptellern fegte, wurde großzügig hingenommen... egal, Hauptsache wieder Geselligkeit. Dazu das kitschig anmutende abendliche Ambiente. Traumhaft, allein dafür hat sich die zweite Impfung gelohnt.
Der August läuft aus, September trudelt ein. Penetrant werden wir in den Geschäften von aufdringlichen Heide- und sonstigen Herbstblüh-Verkaufsregalen erschlagen. Nein, ich weigere mich. Noch ist Sommer (auf dem Kalender), Herbst kann später und noch später bitte Dominosteine, Zimtsterne & Co.
Ob ich mich noch im September der 3. Jahreszeit verweigere? Tja, warten wir meine Konsequenz ab.
Bleiben auch Sie stark, bis dann, Ihre Renate Luth