März 2020: Arnis passt sich an

… und zwar notgedrungen der aus den Fugen geratenen Welt. Da kann die kleinste Stadt Deutschlands keine Ausnahme machen, obwohl die Hiesigen als Sturköppe bekannt sind.

 

Tja, was schreibe ich meinen Gästen? Wie wahnsinnig leid es mir tut, dass alle Planungen die Schlei 'runter gehen? Dass tolle, erwartungsvolle neue, aber auch Wieder-Begegnungen nicht sein dürfen? Das ist schon sehr traurig... aber der Monat März, bekannt als Aufbruchstimmung in den Sommer, soll jetzt im depressiven Bereich liegen? Nein, so nicht: Wir lassen uns das Leben nicht vermiesen.

 

Und deshalb schauen wir auf die positive Seite unserer Alltagsbeschränkungen: Noch nie war die Solidarität hier so hoch (durch-organisierter Einkaufsservice für die Arnisser Oldies), noch nie sahen die Gärten so gepflegt aus, noch nie rückten Gäste und ich dichter per Gedanken, per Telefon, per Briefe, per Mails, per SMS zusammen (Mindestabstand gilt wenigstens in diesen Fällen nicht). Noch nie gab es den Zustand, dass die Gästefahnen sich in der Werkstatt ausruhen, dass wir uns nicht einheitlich über die Arnisser Parkproblematik aufregen. Noch nie wurden so viele fangfrische, küchenfertige Heringe über den Nachbargartenzaun gereicht.

Gemeinsam sind wir stark und irgendwann schauen wir entspannt auf die Schlei: „Wissen Sie noch damals, als wir nicht zu Ihnen kommen durften?“ - Bitte keine Gedanken machen über die Buchungsgelder: Kein Urlaub, kein Geld, basta. Als Gegenleistung fordere ich allerdings, dass Sie alle dieses Tal der Viren durchschreiten und gesund und munter auf der anderen Seite wieder auftauchen. Stärken Sie Ihr Immunsystem: Bewegen Sie sich täglich viel und auf verschiedene Art, gehen Sie (maximal zu zweit) im Wald/in der Sonne spazieren, essen Sie viel verschiedenes Gemüse und Obst und alles, was aus dem Wasser kommt. Werden Sie kreativ, erledigen Sie Projekte, die Sie zu Hause „schon immer machen wollten“. Kurzum: Bleiben Sie gesund! Mehr kann ich uns allen nicht wünschen, nur trotzig sagen: Bis zu einem Wiedersehen/Wiederlesen im April-Blog, Ihre Renate Luth!